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Internationalisierung des Vermögens – Artikel 1: Grenzüberschreitende Strukturierung mit Bedacht planen

Familienstiftung in Liechtenstein Grenzüberschreitende Strukturen

Unternehmerische Internationalisierung ist längst Realität – sei es durch den Aufbau neuer Märkte, den dauerhaften Auslandssitz der nächsten Generation oder persönliche Entscheidungen für einen Lebensmittelpunkt jenseits der Heimat. Wer diesen Weg strukturiert und rechtssicher gestalten will, steht vor komplexen Fragen: Was betrifft das Unternehmen, was das Vermögen, was den Wohnsitz? 

 

Die Familienstiftung im Fürstentum Liechtenstein bietet hierbei einen bewährten Rahmen, um internationale Entwicklungen zu ordnen, Vermögenswerte zu sichern und unternehmerische wie familiäre Interessen langfristig in Einklang zu bringen. Der erste Beitrag unserer Reihe zeigt, warum der Weg in die internationale Strukturierung mit Bedacht zu planen ist – und warum die FL-Stiftung dabei einen zentralen Anker als Instrument internationaler Strukturierung bilden kann.


Deutschland ist eigentlich ein Einwanderungsland. Aber es gibt auch umfangreiche Auswanderung, wie die Zahlen zeigen: Im Jahr 2023 standen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa zwei Millionen Einwanderungen nach Deutschland 1,3 Millionen Auswanderungen gegenüber. Diese Auswanderer können mit dem Fortzug ihre Lebenszufriedenheit meist spürbar steigern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). 

 

Diese Wegzugsbewegung ist ein wachsender Trend: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es in den vergangenen Jahren jeweils zwischen 750.000 und 1,1 Millionen Fortzüge aus der Bundesrepublik ins Ausland. Darunter waren pro Jahr zwischen 220.000 und 280.000 deutsche Bürgerinnen und Bürger. In den vergangenen Jahren gab es im Schnitt mehr deutsche Auswanderer als Rückkehrer. Dabei bleibt die Schweiz das mit Abstand beliebteste Land für deutsche Auswanderer in Europa - vor Österreich und Spanien. 315.960 Deutsche hatten Anfang 2023 ihren Wohnsitz im Nachbarland, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren rund 1,5 Prozent oder 4.660 Personen mehr als ein Jahr zuvor.

 

Diese Dynamik betrifft vor allem vermögende Unternehmerfamilien. Immer häufiger sehen sich Unternehmer mit der Situation konfrontiert, dass die nächste Generation ihren Lebensmittelpunkt dauerhaft ins Ausland verlagert hat, etwa weil sie einen Standort in einem anderen Land verantwortet oder neue wirtschaftliche Chancen im internationalen Umfeld nutzt. 

 

Gleichzeitig suchen viele Unternehmerpersönlichkeiten selbst nach Lebensmodellen, die ihnen in reiferen Lebensphasen mehr Qualität, Ruhe oder kulturelle Einbettung bieten. Die Schweiz etwa gilt nicht nur steuerlich als attraktiv, sondern auch als Ausdruck eines bestimmten Lebensstils. Doch der Weg ins Ausland ist kein einfacher Schritt, sondern eine folgenschwere Entscheidung, die klare Prioritäten, strategische Vorbereitung und fundierte Strukturierung erfordert.


Stiftung im Fürstentum Liechtenstein bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmerfamilien

Diese zentralen Ausgangsfragen bleiben:

 

  • Worum geht es überhaupt? 
  • Ist es das unternehmerisch gehaltene Vermögen, das neu geordnet werden soll? 
  • Oder betrifft die Planung den operativen Unternehmensbereich?
  • Oder geht es im Kern um die Wohnsitzverlagerung mit ihren zivil- und steuerrechtlichen Konsequenzen? 

 

In der Praxis überlagern sich diese Dimensionen häufig. Umso wichtiger ist es, die Themen nicht zu vermengen, sondern bewusst zu differenzieren und ihre jeweilige Relevanz für die Familie, das Unternehmen und das Vermögen herauszuarbeiten. Erfolgreiche Unternehmer wissen, dass solche Entscheidungen nicht kurzfristig umgesetzt werden können. Jede Komponente für sich verlangt nach Gründlichkeit und Koordination, insbesondere im internationalen Kontext. 

 

Unterschiedliche Rechts- und Steuersysteme, divergierende Beraterkulturen und zeitliche Abläufe in Verwaltungsprozessen führen dazu, dass der Weg ins Ausland nur mit professioneller Vorbereitung gangbar ist. Deshalb empfiehlt sich ein schrittweises Vorgehen, das mit der Frage nach dem Ort der Vermögensdiversifikation beginnt. In vielen Fällen ist dies der pragmatischste Einstieg.

 

Gerade in dieser ersten Phase rückt die Stiftung im Fürstentum Liechtenstein in den Fokus. Die sogenannte FL-Stiftung bietet zahlreiche Vorteile für Unternehmerfamilien, die ihr Vermögen strategisch neu aufstellen möchten. Ihre Ausgestaltung erlaubt nicht nur den Schutz und die Steuerung komplexer Vermögenswerte, sondern auch eine große Flexibilität hinsichtlich der Begünstigung und des Stiftungszwecks. 

Darüber hinaus bietet der liechtensteinische Stiftungsstandort seit Jahrzehnten ein stabiles, international anerkanntes Umfeld mit hoher Professionalität und spezialisierter Rechtsprechung. Die FL-Stiftung fungiert dabei nicht als kurzfristiges Steuergestaltungsinstrument, sondern als langfristig orientiertes Trägerkonstrukt für internationale Familienvermögen.


Grenzüberschreitende Strukturierung darf nie in nationalen Kategorien gedacht werden

Wenn eine solche Struktur erfolgreich etabliert ist, kann sie zur Plattform für weitere Internationalisierungsschritte werden. Auf einer zweiten Ebene lassen sich operative Gesellschaften einbinden, Beteiligungen strukturieren oder neue Niederlassungen aufbauen. 

Die Stiftung bildet dabei den Anker für wirtschaftliche Stabilität und strategische Kontrolle, unabhängig davon, in welchem Land die eigentlichen Geschäftstätigkeiten stattfinden. Erst wenn diese Ebenen gesichert und durchdacht sind, sollte über eine Verlagerung des persönlichen Lebensmittelpunkts nachgedacht werden. Denn die Wohnsitzfrage bringt nicht nur emotionale Aspekte mit sich, sondern auch rechtliche und steuerliche Wirkungen, die grenzüberschreitend abgestimmt werden müssen.

 

Die Erfahrung zeigt, dass eine grenzüberschreitende Strukturierung nie in nationalen Kategorien gedacht werden darf. Was aus Sicht des Herkunftslands als effizient gilt, kann aus der Perspektive des Zuzugslands dysfunktional oder riskant sein. Daher braucht es ein integratives Planungskonzept, das die Interessen und Regelungen mehrerer Staaten gleichermaßen in den Blick nimmt. 

 

Die FL-Stiftung ist in diesem Zusammenhang nicht nur eine Struktur, sondern ein Ort: Sie steht für Kontinuität, Neutralität und Klarheit in einer zunehmend komplexen Welt. Das bedeutet: Internationalisierung ist kein Ziel, sondern ein Weg. Wer ihn mit Bedacht geht, wird feststellen, dass die richtige Struktur nicht nur steuerlich entlastet, sondern auch innerfamiliäre Klarheit schafft, Unternehmenswerte schützt und neue Perspektiven eröffnet. 

Die FL-Stiftung ist dabei weit ein Ausdruck unternehmerischer Verantwortung im globalen Kontext. 

 

Ich berate mit meiner mehr als zwölfjährigen Erfahrung Unternehmer und deren Familien bei der Errichtung einer individuellen Vermögensarchitektur, die Wohnsitz, unternehmerische Aktivität und Vermögensstandort in den Blick nimmt.