Der Kanton Glarus, auch Glarnerland genannt, liegt nahe der Weltstadt Zürich (39-45 Minuten Fahrtzeit) und zwischen den geografischen Regionen der Ostschweiz und der Zentralschweiz. Er ist bekannt für seine beeindruckende alpine Landschaft, die von hohen Bergen, tiefen Tälern und malerischen Seen geprägt ist. Mit einer Fläche von rund 685 Quadratkilometern und knapp über 42.000 Einwohnern gehört Glarus zu den kleineren Kantonen der Schweiz, und seine Hauptstadt trägt denselben Namen.
Glarus wird von den majestätischen Gipfeln der Glarner Alpen dominiert, darunter der Tödi, der mit 3.614 Metern der höchste Punkt des Kantons ist. Die Region ist reich an natürlichen Schönheiten, die zum Wandern, Skifahren und Klettern einladen. Das Linthtal, durch das der Fluss Linth fließt, bildet das zentrale Tal des Kantons und ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber. Die Glarner Landschaft ist zudem für ihre beeindruckenden Gletscher, Wasserfälle und den Klöntalersee bekannt, der als eines der schönsten Ausflugsziele der Region gilt.
Der Kanton Glarus hat eine lange und bewegte Geschichte. Bereits im 6. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Alemannen besiedelt. Im Jahr 1352 trat Glarus der Alten Eidgenossenschaft bei und wurde damit Teil des schweizerischen Staatenbundes. Da Ulrich Zwingli als Pfarrer in Glarus gewirkt hat, war die Mehrheit der Glarner schon vor 1530 reformiert. Die verbliebenen katholischen Gemeinden genossen zwar Religionsfreiheit, doch gänzlich frei von Konflikten war die Folgezeit nicht.
Der Kanton war lange Zeit ein Zentrum der Textilindustrie, insbesondere der Baumwollverarbeitung, die im 18. und 19. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte. Eine besondere Rolle in der Geschichte des Kantons und auch im heutigen Demokratieverständnis spielt der sogenannte Glarner Landsgemeindeplatz. Die Landsgemeinde ist eine der ältesten Formen der direkten Demokratie und findet in Glarus noch heute jährlich statt. Am ersten Sonntag im Mai versammelt sich die Landsgemeinde auf dem Zaunplatz in Glarus. Die Stimmberechtigten stehen „im Ring“, während die Zuschauer auf Tribünen Platz nehmen. Der Landammann, der Vorsitzende der Kantonsregierung, eröffnet die Landsgemeinde. Die Stimmabgabe erfolgt durch das Hochhalten des Stimmausweises. Der Landammann schätzt das Ergebnis; gibt es keine eindeutige Mehrheit, lässt er die Stimmbevölkerung nochmals abstimmen. Ist das Ergebnis immer noch nicht klar ersichtlich, ruft er seine Regierungsratskollegen zur Hilfe und lässt die Bevölkerung erneut abstimmen. Der Landammann trifft dann nach Rücksprache mit seinen Regierungsratskollegen das Verdikt.
Die Glarner Landsgemeinde ist einzigartig in ihrer offenen, öffentlichen Form, bei der Bürger direkt über Gesetze und andere wichtige Angelegenheiten des Kantons entscheiden. In den letzten Jahren gab es immer wieder Diskussionen darüber, ob die Landsgemeinde in ihrer traditionellen Form beibehalten werden sollte, insbesondere angesichts moderner Abstimmungsmethoden. Doch die Mehrheit der Glarner Bevölkerung spricht sich weiterhin für den Erhalt dieser einzigartigen Tradition aus, die nicht nur ein Symbol für direkte Demokratie, sondern auch für die Identität und den Zusammenhalt des Kantons Glarus ist.
Historisch gesehen war die Textilindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig im Kanton Glarus. Auch heute noch hat die Industrie eine gewisse Bedeutung, doch die Wirtschaftsstruktur hat sich diversifiziert. Glarus war einer der ersten und am stärksten industrialisierten Kantone der Schweiz. Parallel dazu entwickelte sich auch der Maschinenbau zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig. Die industrielle Revolution führte zu einem verstärkten Bedarf an Maschinen, und Glarus nutzte seine Ressourcen, um diesen Bedarf zu decken. Maschinenbauunternehmen spezialisierten sich auf die Herstellung von Textilmaschinen, aber auch auf andere Bereiche, und trugen zur Diversifizierung der Wirtschaft bei.
Neben der Produktion von Textilien und Maschinen (so haben beispielsweise die Netstal-Maschinen AG und die Kunststoff Schwanden AG ihren Sitz im Kanton Glarus) spielen heute auch die Dienstleistungen und der Tourismus eine wichtige Rolle.
Der Kanton bietet eine Vielzahl von Dienstleistungen in den Bereichen Finanzen, Bildung und Gesundheit an. Insbesondere der Finanzsektor hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da Unternehmen und Einzelpersonen vermehrt Dienstleistungen im Bereich Vermögensverwaltung und Beratung in Anspruch nehmen. Die alpinen Landschaften des Kantons ziehen jedes Jahr zahlreiche Touristen an, die die unberührte Natur und die vielfältigen Outdoor-Aktivitäten genießen.
Kulturell ist Glarus von seinen traditionellen Werten und Bräuchen geprägt. Die Glarner Landsgemeinde, die jährlich in der Hauptstadt Glarus abgehalten wird, ist ein lebendiges Beispiel für die direkte Demokratie und ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis im Kanton. Glarus ist auch bekannt für seine musikalischen Traditionen, wie beispielsweise die Jodel- und Blasmusik.
Der Kanton hat eine relativ geringe Bevölkerungszahl, was zu einer engen Gemeinschaft und einem starken Zusammenhalt unter den Bewohnern führt. Die Bevölkerung ist überwiegend deutschsprachig, und die Glarner sind stolz auf ihre Geschichte und ihre kulturellen Eigenheiten.
Der Kanton Glarus ist ein einzigartiger Ort in der Schweiz, der sowohl durch seine beeindruckende Natur als auch durch seine reiche Geschichte und Kultur besticht. Trotz seiner kleinen Größe hat der Kanton eine große Bedeutung, besonders im Hinblick auf die Schweizer Tradition der direkten Demokratie. Mit seiner Mischung aus landschaftlicher Schönheit, wirtschaftlicher Diversität und kulturellem Erbe ist Glarus ein Kanton, der seine Besucher und Einwohner gleichermaßen fasziniert.
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Rechtsanwalt und Steuerberater Thorsten Klinkner führt die Rechtsanwalts- und Steuerberatungsgesellschaft Unternehmerkompositionen GmbH. Er ist auf die Gestaltung von nationalen und internationalen Stiftungs-Strukturen spezialisiert und hat bereits über 140 Gründungsprojekte erfolgreich begleitet.