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Internationalisierung des Vermögens – Artikel 2: Die FL-Stiftung als zukunftsfähiger Standort für Familienvermögen

Die Diskussion um neue Steuerbelastungen, wie etwa eine mögliche Wiederbelebung der Vermögensteuer in Deutschland, verunsichert viele Unternehmerfamilien. Ein Auslandskonto allein schafft keine Abhilfe – Kapital im Ausland bleibt Teil des deutschen Privatvermögens und unterliegt der vollen Steuerpflicht. 

 

Wer Kapital dauerhaft sichern, flexibel strukturieren und generationenübergreifend bewahren will, braucht tragfähige Strukturen mit Substanz. Die Stiftung im Fürstentum Liechtenstein  bietet genau diesen Rahmen: international anerkannt, rechtlich stabil und steuerlich klar positioniert. Der zweite Beitrag unserer Reihe zeigt, warum der Standort für Kapital mehr als ein Konto ist – und weshalb die FL-Stiftung zunehmend zur bevorzugten Lösung wird.

Der Begriff des Auslandsvermögens bezeichnet den Gesamtbestand aller Vermögen, die der Staat, Unternehmen oder Privatpersonen aus einem Land in anderen Ländern halten. Dazu gehören beispielsweise Beteiligungen an ausländischen Unternehmen und Finanzanlagen in ausländischen Titeln. Die Deutschen liegen dabei weit vorne: Das deutsche Netto-Auslandsvermögen (also das Finanzvermögen, das Inländer im Ausland halten abzüglich des Finanzvermögens, das von Ausländern in Deutschland investiert wird) belief sich laut der Deutschen Bundesbank Ende 2023 auf 2964 Milliarden Euro und ist dann bis Herbst 2024 auf 3,3 Billionen Euro. Das entspricht mehr als 70 Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts Deutschlands.

 

Aber wie kommt es dazu? Ganz einfach: Die strategische Strukturierung von Kapital gewinnt in einer Zeit wachsender steuerpolitischer Unsicherheit zunehmend an Bedeutung. Unternehmerfamilien, die ihr Vermögen nicht nur verwalten, sondern auch in seinen Grundlagen sichern möchten, sehen sich mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert. Besonders in Deutschland mehren sich die Signale für einen Kurswechsel in der Vermögensbesteuerung. Diskussionen über eine Wiederbelebung der Vermögensteuer, Änderungen in der Erbschaft- und Schenkungsteuer sowie die zunehmende Diskussion um eine europaweite Mindestbesteuerung von Privatvermögen tragen zur Verunsicherung bei.


Strukturierte Überführung von Kapital in eine rechtlich eigenständige Trägerstruktur

Ein Auslandskonto allein bietet in diesem Kontext keine strukturelle Lösung. Kapital, das von einer in Deutschland ansässigen Privatperson auf ein Konto im Ausland transferiert wird, bleibt Teil des weltweiten Privatvermögens und unterliegt damit weiterhin der unbeschränkten deutschen Steuerpflicht. Zinserträge, Dividenden und Veräußerungsgewinne sind in der Einkommensteuer zu deklarieren. Im Erbfall droht die volle Anwendung des deutschen Erbschaftsteuerrechts, selbst wenn das Vermögen physisch im Ausland liegt. Auch eine mögliche Reaktivierung der Vermögensteuer, wie sie in politischen Diskussionen regelmäßig aufscheint, würde das gesamte deklarierte In- und Auslandsvermögen erfassen.

 

Vor diesem Hintergrund rückt die strukturierte Überführung von Kapital in eine rechtlich eigenständige Trägerstruktur in den Fokus. Die Stiftung im Fürstentum Liechtenstein (FL-Stiftung) bietet hierbei eine belastbare und international bewährte Möglichkeit. Sie trennt das Kapital dauerhaft vom privaten Eigentum der stiftenden Person. Damit wird nicht nur die laufende Steuerpflicht in Deutschland beendet, sondern auch der Anwendungsbereich der deutschen Erbschaftsteuer auf das Stiftungsvermögen wirksam eingeschränkt. Die liechtensteinische Stiftung folgt dem kontinentaleuropäischen Stiftungsmodell, das sich durch hohe Flexibilität in der Ausgestaltung, ein stabiles juristisches Umfeld und langjährige Strukturpraxis auszeichnet. 

 

Der Finanzplatz Liechtenstein unterliegt als EWR-Mitgliedstaat dem europäischen Rechtsrahmen und erfüllt zugleich hohe internationale Transparenzstandards. Das Vermögen der Stiftung wird dauerhaft getrennt verwaltet und kann steuerlich effizient gehalten und entwickelt werden. Durch die klare Trennung von Begünstigung und Eigentum entsteht ein neuer Rechtsrahmen, in dem wirtschaftliche Interessen, familiäre Absicherung und langfristige Vermögensplanung gleichermaßen berücksichtigt werden können.


Stiftung als dauerhaft angelegte Struktur mit definiertem Zweck

Zahlreiche Studien, etwa der Liechtensteinischen Landesbank oder der European Family Office Reports, belegen, dass der Finanzplatz Liechtenstein für hochvermögende Privatpersonen und Unternehmerfamilien ein stabiler Anker ist. Die regulatorische Sicherheit, die wirtschaftliche und politische Stabilität des Landes sowie die enge Anbindung an internationale Finanzmärkte machen das Fürstentum zu einem der bevorzugten Standorte für die internationale Vermögensstrukturierung. Laut dem „Global Family Office Report 2023“ von UBS und Campden Wealth liegt Liechtenstein bei den Top-Standorten für zentrale Holding- und Verwaltungsstrukturen im europäischen Raum unter den ersten fünf.

 

Die Stiftung ist dabei nicht als Steuerfluchtinstrument zu verstehen, sondern als dauerhaft angelegte Struktur mit definiertem Zweck. Sie erlaubt es, das Kapital generationenübergreifend und rechtssicher zu verwalten, vor politischen Zugriffen zu schützen und zugleich eine familiäre Förderung im Sinne des Stifters umzusetzen. Diese Struktur schafft nicht nur steuerliche Planungssicherheit,sondern entlastet auch familiäre Entscheidungsprozesse, indem sie durch Satzung und Reglement klare Leitlinien vorgibt. Die Stiftung definiert im Vorfeld, wer begünstigt ist, unter welchen Voraussetzungen Zuwendungen erfolgen und welche Organe über wesentliche Vermögensfragen entscheiden. Dadurch entfallen nachgelagerte Diskussionen über Verteilungsgerechtigkeit oder Verantwortungsträgerschaft. Familiäre Konflikte, die in vielen Unternehmerfamilien spätestens bei der Vermögensweitergabe auftreten, lassen sich auf diese Weise nicht nur moderieren, sondern strukturell vermeiden. Die Stiftung wird damit zur regelbasierten Ordnungskraft in einem Bereich, der sonst häufig von Emotionen und Erwartungshaltungen geprägt ist.

 

In einem Umfeld, in dem steuerliche Belastungen nicht nur wahrscheinlicher, sondern auch komplexer werden, ist der Standort für Kapital eine strategische Frage. Die FL-Stiftung bietet hier einen verfassungsfesten Rahmen, der Kapital nicht versteckt, sondern ordnet, bewahrt und in einem internationalen Kontext weiterentwickelt. Unternehmerfamilien, die heute Verantwortung für morgen übernehmen wollen, finden in der liechtensteinischen Stiftung ein Instrument mit Substanz und Weitblick.

 

Ich berate mit meiner mehr als zwölfjährigen Erfahrung Unternehmer und deren Familien bei der Errichtung einer individuellen Vermögensarchitektur, die Wohnsitz, unternehmerische Aktivität und Vermögensstandort in den Blick nimmt.