Wie werden Privatvermögensstrukturen in Liechtenstein besteuert?

Eine Ausnahme von der regulären Besteuerung des Reinertrags mit 12,5 % ist die private Vermögensstruktur (PVS), die in Artikel 64 SteG geregelt ist.

Liechtensteiner Familienstiftungen können als PVS ausgestaltet werden, wenn sie nicht wirtschaftlich tätig und auf die eigene Vermögensverwaltung beschränkt sind. Gegenstand der Vermögensverwaltung der Familienstiftung sind in diesem Fall insbesondere Finanzanlagen und liquide Mittel, Kunst und Edelmetalle. 

Ein aktives, gewerbliches Handeln (trading) kann nicht als PVS ausgestaltet werden. 

Eine Vermögensumschichtung ist jedoch zulässig. Dabei gibt es keine trennscharfe Grenze zwischen einem gewerblichen Handel und einer Vermögensverwaltung. Als Faustregel können bis zu 50 % des Bestands p.a. umgeschichtet werden. Ideal ist eine PVS bei einer klaren langfristigen Strategie, die auf den Bestand ausgerichtet ist.

Eine Vermietung von Immobilien ist bei der Ausgestaltung als PVS nicht möglich. Ebenfalls unzulässig ist die Gewährung von verzinslichen Darlehen. Beteiligungen sind nur dann zulässig, wenn die PVS-Struktur keinen unmittelbaren oder mittelbaren Einfluss auf die Beteiligungsgesellschaften ausübt.

Insbesondere bei größeren Edelmetallbeständen kann es sinnvoll sind, das Vermögen in einer PVS zu strukturieren.

PVS-Strukturen bezahlen ausschließlich die Mindeststeuer von CHF 1.800 pro Jahr. Sie sind zudem nicht verpflichtet, eine Steuererklärung zu erstellen. Neben der günstigen Besteuerung ist damit auch der erheblich reduzierte Verwaltungsaufwand ein Vorteil der PVS.

Die Statuten der Liechtensteiner Familienstiftung müssen klarstellen, dass die Familienstiftung als PVS ausgestaltet ist.