VON FRANK STREHLAU
Stiftungsverbundene Unternehmen können ihre Substanz und Reputation durch die pauschaldotierte Unternehmenskasse stärken und ihre Wertekultur unterstützen. Dies schafft viele Vorteile im Employer Branding.
Familienstiftungen werden vielfach dazu eingesetzt, die Kontinuität in einem Unternehmen zu sichern und/oder Beteiligungen strategisch zu managen und zu entwickeln. Ein wichtiger Punkt für viele Stifterunternehmer ist die Bindung der Mitarbeiter: Gerade im Mittelstand ist die Bindung der Unternehmer an ihre Mitarbeiter sehr groß, sie wollen die Verantwortung wahren und für eine stabile Unternehmenskultur sorgen, auf deren Fundament sich bestimmte Werte langfristig erhalten lassen. Dies wiederum ist ein entscheidendes Merkmal im Employer Branding. Der Mittelstand kann es sich nicht leisten, den sogenannten „Kampf um die Köpfe“ internationalen Konzernen zu überlassen, sondern muss Strukturen dafür schaffen, für Fachkräfte immer attraktiv zu bleiben.
Dafür sind stiftungsverbundene Unternehmen prädestiniert. Ihr Wertesystem und ihre Unternehmenskultur können bei einem Managementwechsel nicht in Frage gestellt werden. Ebenso besteht bei ihnen kaum die Gefahr, dass sie verkauft werden. Die Stiftungsstruktur sorgt für den Erhalt in der Generationenfolge und sichert die Kontinuität für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten. Dies kann in der Stiftungssatzung umfassend festgelegt werden.
Dieses Fundament lässt sich im Sinne des Employer Brandings mit handfesten finanziellen Vorteilen für den Ruhestand kombinieren. Zwar ist das Gehalt alleine längst nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium für eine langfristige Bindung, da Fachkräfte grundsätzlich gut bezahlt werden. Vielmehr kommt es darauf an, durch besondere Maßnahmen (finanzielle) Mehrwerte herzustellen und Wertschätzung zu zeigen. Ein Bereich ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV). In den Medien hören und lesen wir es immer wieder: Der durchschnittliche Rentenbezug in Deutschland sinkt, sodass die Menschen gefragt sind, auf die alternative Ruhestandsfinanzierung zu setzen, um auch im Alter gut versorgt zu sein. Die betriebliche Altersvorsorge ist der Baustein, den Arbeitgeber unterstützen können.
Zugleich hegen viele Unternehmer Vorbehalte gegen die betriebliche Altersvorsorge. Sie wollen sich nicht in zu großem Umfang Versicherungsverträgen unterwerfen. Haftungsrisiken wollen sie sich auch nicht aussetzen und überhaupt ist eine Direktversicherung als üblicher Weg der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland durch ihren Versicherungscharakter kaum dazu geeignet, Jubelstürme bei der Belegschaft auszulösen.
Eine innovative Alternative ist gefragt, mit der Stifterunternehmer wirklich bei ihren Mitarbeitern und am Markt punkten können. Als Alternative, die Mitarbeitern spürbare Mehrwerte liefert, hat sich die pauschaldotierte Unternehmenskasse in der Praxis bewährt. Warum? Weil diese Form der bAV arbeitgeberfinanziert sein kann, nicht auf Versicherungsverträgen beruht und durchschnittlich mit drei Prozent garantierte Rendite im Jahr erheblich bessere Ergebnisse erbringt als eine Anlage im Versicherungsmantel.
Die pauschaldotierte Unternehmenskasse, auch als „UK“ abgekürzt beziehungsweise als Unterstützungskasse bekannt, schafft einen betriebswirtschaftlich, steuerlich und rechtlich etablierten und sicheren Rahmen, um die Ruhestandsversorgung für Führungskräfte, Mitarbeiter und alle anderen Personen, die mit dem Unternehmen verbunden sind, abzusichern und für sie ein Angebot zu schaffen, das zur Grundausrichtung der Stiftung passt und den Begünstigten das Gefühl gibt, dass ihr Wohl wirklich im Mittelpunkt steht. Unternehmen aus allen Branchen machen damit bereits sehr gute Erfahrungen. Das Feedback lautet einhellig, dass die Mitarbeiter diesen Schritt zu schätzen wissen und anerkennen, welchen Mehrwert ihr Arbeitgeber mit der pauschaldotierten Unternehmenskasse schafft. Schließlich müssen sie keinen eigenen finanziellen Beitrag für die bAV leisten (können es aber im Rahmen des Entgeltverzichts) und erhalten ihre Versorgungsleistungen zum Renteneintritt auch dann, wenn ihr Arbeitgeber Insolvenz angemeldet haben sollte.
Die Unternehmen selbst profitieren davon, dass sie die nach § 4d des Einkommensteuergesetzes steuerlich stark begünstigten Dotierungen bis zur Auszahlung für die unternehmerische Vermögensverwaltung oder zur Finanzierung eigener Projekte für das strategische Wachstum nutzen können. Die daraus resultierende Rendite finanziert die Altersversorgung der Mitarbeiter und das Unternehmen kann de facto selbstfinanziert langfristig wachsen. Unternehmen erhalten durch die eigene Unternehmenskasse eine umfassende Finanzierungsbasis, verbunden mit zusätzlicher Liquidität, und können sich so von den bislang üblichen Finanzierungsmodellen unabhängiger machen.
Die Höhe der Dotierungen legt das Unternehmen selbst fest. Sie unterliegt keinen rechtlichen oder steuerlichen Beschränkungen. Ganz im Gegensatz zur Förderung in anderen Durchführungswegen. So erhalten Arbeitgeber beispielsweise eine steuerliche Förderung, wenn sie für ihre „Geringverdiener“, also Arbeitnehmer mit einem Bruttoeinkommen von bis zu 2.200 Euro monatlich, eine betriebliche Altersvorsorge einrichten. Gefördert werden Beiträge von mindestens 240 Euro bis höchstens 480 Euro im Kalenderjahr. Bei der pauschaldotierten Unternehmenskasse ist die steuerliche Absetzbarkeit der Dotierungen grundsätzlich gegeben.
Ein weiterer Punkt ist im Employer Branding mit Hilfe der pauschaldotierten Unternehmenskasse wichtig: Die Liquidität der Unterstützungskasse kann vom Unternehmen beispielsweise für Investitionen oder auch Expansionsvorhaben genutzt werden, um damit mehr Gewinne zu erzielen. Ebenso kann das Geld in der Unternehmenskasse nach den Vorgaben des Unternehmens extern verwaltet werden. In jedem Fall wird es durch Investitionen gemehrt und damit rentierlich in die UK zurückgeführt. Auf diese Weise steht es zum Zeitpunkt der Auszahlung in der benötigten Höhe zur Verfügung. Und die Mitarbeiter wissen, dass ihr Arbeitgeber die Kontrolle über das Ruhestandsvermögen erhält. Das schafft großes Vertrauen in Zeiten, in denen Banken und Versicherungen nicht mehr per se als vertrauensvolle Partner gelten.
Stiftungsverbundene Unternehmen können durch die pauschaldotierte Unternehmenskasse ihre Substanz und Reputation stärken und ihre Wertekultur unterstützen. Das rechtlich geschützte Institut eignet sich besonders für zukunftsorientierte Unternehmen, die eine neue Struktur in der betrieblichen Altersvorsorge schaffen wollen, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen und für einen höheren Vermögensschutz zu sorgen.
Unser Gastautor Frank Strehlau ist Vorstandsvorsitzender der bacon pension trust AG. Die Unternehmensberatung aus Berlin begleitet Unternehmen bei der Errichtung und beim laufenden Management pauschaldotierter Unternehmenskassen im Mittelstand. Dafür haben die Experten das rechtlich geschützte System des corporate cash fund® als betriebswirtschaftlich erfolgreichsten Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge entwickelt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bacon-pension-trust.ag