VON FRANK STREHLAU
In Kombination mit der unternehmensverbundenen Familienstiftung entfaltet die pauschal dotierte Unternehmenskasse ihre volle Durchschlagskraft, um neue Strukturen in der betrieblichen Altersvorsorge zu schaffen. Unternehmen machen sich dadurch von Banken und Versicherern sowie Lieferantenkrediten unabhängig.
Die Errichtung einer Familienstiftung ist für strategisch denkende Unternehmer und Investoren ein enormer Mehrwert in der Asset Protection. Sie schaffen dadurch beispielsweise einen Schutz vor Zersplitterung, mindern die Risiken von Streitigkeiten in der Erbengeneration und vermeiden, vor allem bei Kapitalmarktunternehmen, ungewollte Transaktionen. Die Familienstiftung ist auf Langfristigkeit ausgerichtet und führt dadurch zu einem erheblich verbesserten Image eines stiftungsverbundenen Unternehmens bei (potenziellen) Mitarbeitern. Sie können sicher sein, dass ihr Arbeitsplatz nicht so leicht zur Disposition stehen kann, weder aufgrund eines spontanen Verkaufs, einer Liquidation wegen fehlender Gesellschafter noch aufgrund einer arbeitsrechtlichen Restrukturierung, um die Gewinne zu maximieren. Dies kann in der Stiftungssatzung ausgeschlossen werden.
Ein betriebswirtschaftliches Instrument, das zum transgenerationalen Gedanken der unternehmensverbundenen Stiftung beiträgt, ist die pauschal dotierte Unternehmenskasse. Sie ist der älteste Durchführungsweg (seit 1837) der betrieblichen Altersvorsorge, um dadurch eine optimale Struktur in der Absicherung der Mitarbeiter zu schaffen, finanzielle Vorteile herzustellen und Haftungsrisiken für Unternehmer und Unternehmen weitgehend zu reduzieren. Die pauschal dotierte Unternehmenskasse, auch als „UK“ abgekürzt beziehungsweise als Unterstützungskasse bekannt, schafft einen betriebswirtschaftlich, steuerlich und rechtlich etablierten und sicheren Rahmen, um die Ruhestandsversorgung für Führungskräfte, Mitarbeiter und alle anderen Personen, die mit dem Unternehmen verbunden sind, abzusichern und für sie ein Angebot zu schaffen, das zur Grundausrichtung der Stiftung passt und den Begünstigten das Gefühl gibt, das ihr Wohl wirklich im Mittelpunkt steht.
Eine betriebliche Altersvorsorge ist ein enormer Mehrwert für die Mitarbeiter, die dadurch die Möglichkeit haben, vom Arbeitgeber beim Aufbau einer privaten Ruhestandsfinanzierung unterstützt zu werden. Die Erfahrung zeigt, dass eine betriebliche Altersvorsorge im Wege der bekannten Durchführungswege wie der Direktversicherung oder des Pensionsfonds – nicht die günstigste Lösung ist. Oftmals sind die Verträge nicht optimal gestaltet, sodass Kosten und Erträge für den Versicherten und das Unternehmen nicht unbedingt im Einklang stehen. So kommt dann wiederum die pauschal dotierte Unternehmenskasse ins Spiel, die eine echte Alternative zur Verfügung stellt und die betriebliche Altersvorsorge sowohl von der Direktversicherung als auch der vom Unternehmen selbst zu tragenden Pensionszusage abkoppelt.
Wie die Familienstiftung bildet auch die Unternehmenskasse ein eigenständiges, unabhängiges Rechts- und Steuersubjekt, das als GmbH, eingetragener Verein oder auch als Stiftung ausgestaltet sein kann. Formell definiert ist die Unternehmenskasse (UK) eine rechtsfähige Versorgungseinrichtung, die die Durchführung einer Versorgungszusage für einen Arbeitgeber organisiert und betriebliche Versorgungsleistungen für Arbeitnehmer, ehemalige Arbeitnehmer und gegebenenfalls deren Hinterbliebenen in dessen Auftrag durchführt und darüber hinaus über den Pensionssicherungsverein abgesichert sind.
Im Mittelpunkt steht die steuerrechtliche Absicherung der pauschal dotierten Unternehmenskasse durch § 4d Einkommensteuergesetz. Das Unternehmen entscheidet, im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben, ob und wann Zahlungen an die Unternehmenskasse geleistet werden, um dadurch Erträge für die betriebliche Altersvorsorge zu generieren. Diese Dotierungen sind als Betriebsausgaben steuerlich begünstigt – während die Erträge, die die UK erwirtschaftet, völlig steuerfrei sind. Auf diese Weise entsteht ein fiskalisch doppelter Nutzen, besonders unter dem Gesichtspunkt, dass Unternehmen die UK als „eigene Bank“ nutzen können.
Will heißen: Unternehmen erhalten durch die eigene UK eine umfassende Finanzierungsbasis verbunden mit zusätzlicher Liquidität und können sich so von den bislang üblichen Finanzierungsmodellen unabhängiger machen. Denn die Liquidität der Unterstützungskasse kann vom Unternehmen wiederum für Investitionen oder auch Expansion genutzt werden. Dabei ist die Altersvorsorge der Mitarbeiter jederzeit gesichert. Das Geld in der Unternehmenskasse wird entweder nach Vorgaben des Unternehmens extern verwaltet oder vom Unternehmen dafür genutzt, mehr Gewinne zu machen. In jedem Falle wird es durch Investitionen gemehrt und damit rentierlich in die UK zurückgeführt. Auf diese Weise steht es zum Zeitpunkt der Auszahlung in der benötigten Höhe zur Verfügung.
In Kombination mit der unternehmensverbundenen Familienstiftung entfaltet die pauschal dotierte Unternehmenskasse ihre volle Durchschlagskraft. Das rechtlich geschützte Institut eignet sich besonders für zukunftsgerichtete Unternehmen, die eine neue Struktur in der betrieblichen Altersvorsorge schaffen wollen, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen und für einen höheren Vermögensschutz zu sorgen. Denn das Unternehmen entscheidet über dem Umgang mit den Beiträgen selbst und macht sich unabhängig von Banken und Versicherern. Das ist das, was strategisch denkende Unternehmer wünschen.
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Frank Strehlau ist Vorstandsvorsitzender der bacon pension trust AG. Die Unternehmensberatung aus Berlin begleitet Unternehmen bei der Errichtung und beim laufenden Management pauschal dotierter Unternehmenskassen im Mittelstand. Dafür haben die Experten das rechtlich geschützte System des corporate cash fund® als betriebswirtschaftlich erfolgreichsten Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge entwickelt. Weitere Informationen unter www.bacon-pension-trust.ag