VON HEINZ STEUDEMANN
Für die Errichtung einer Stiftung gibt es viele Impulse: Menschen helfen; Vermögenswerte regeln; Familienvermögen schützen, persönliche Erfahrungen verarbeiten … In wie weit entsprechen diese
Motivationen unseren tatsächlichen Wünschen? Wie klar und präzise sind diese Visionen? Denn: Je klarer wir senden, desto erfolgreicher die Stiftung!
Sender und Stifter sind wir selbst. Deshalb ist der erste Schritt für eine klare, von innen kommende Vision die Selbstreflexion. So erkennen wir, welche Spur wir in der Welt hinterlassen wollen,
welche Glaubenssätze uns behindern, wie wir Konsens unter allen Beteiligten erreichen können…
Wie schnell wir in unbewusste, uns aber steuernde Verhaltensweisen hineinrutschen, zeigt eine wissenschaftliche Studie, die vor einiger Zeit im "Science Magazine" veröffentlicht wurde. Einer Gruppe von Menschen (Kontrollgruppe) wurden dreißig kurze Sätze vorgelegt und vorgelesen. Die Sätze wurden wahllos und ohne Hintergrund zusammengestellt: "Es scheint die Sonne. Wir gehen Essen. etc." Der anderen Gruppe (Testgruppe) wurden ebenfalls dreißig Sätze vorgelegt. Hier wurden allerdings in jedem zweiten Satz Wörter eingebaut, die mit dem Alter zu tun hatten. Also zum Beispiel: "Der Mann hatte graue Haare. Der Hund lief langsam. Das Hemd hatte Falten. usw.“ Anschließend wurden die Teilnehmer beider Gruppen einzeln gebeten, einen bestimmten Weg von A nach B zu gehen. Die Testgruppe ging - in mehreren unabhängigen Versuchen - jeweils 17 % langsamer als die Kontrollgruppen.
„Wieso sind wir so, wie wir sind?“ Der achtsame Blick auf Neugeborene und Kleinkinder zeigt es uns deutlich. Wir kommen als „Geschenkpakete“ auf die Welt. Verbunden mit einem Lebenssinn und vielfältigen, individuellen Fähigkeiten. Mit echter Freude an Lernen, Wachstum und dem Leben.
Sehr schnell begreifen wir uns jedoch als ein von anderen getrenntes Individuum. Wir identifizieren uns mit unserem Körper, unserer Umgebung, unserem Verstand und unseren Emotionen.
Gleichzeitig unterliegen wir äußeren Einflüssen in erster Linie aus dem Elternhaus. Wir übernehmen unbewusst deren Verhaltensweisen und Glaubenssätze. Bestimmte Impulse erfahren wir als
Verletzungen oder Verluste. Wir beginnen, Strategien zu entwickeln, Dinge zu kompensieren, Schutzmauern um uns herum aufzubauen.
Wir entwickeln eigene Weltbilder. Diese Weltbilder beeinflussen unbewusst unser Leben. Wir sind oft nicht mehr authentisch. Das Resonanzprinzip der Quantenphysik sagt: Wir ziehen an, was wir senden. Wir erfahren die Welt so, wie wir sie uns vorstellen. Dies entspricht jedoch meist nicht unserem ursprünglichen Impuls (Lebenssinn).
Kürzlich begleitete ich eine Dame, die seit 25 Jahren erfolgreiche Immobilienmaklerin war. Dennoch hatte sie seit zwei Jahren gesundheitliche Probleme, die sie nicht in den Griff bekam. In
unseren Gesprächen erkannte sie zunächst, dass sie den Beruf der Maklerin nur ihrem Vater zuliebe ergriffen hatte. Ferner wurde ihr klar, dass ihr Lebenssinn und ihre Fähigkeiten im Heilen
liegen. Sie hat sich daraufhin neu entschieden und beruflich umorientiert. Seitdem sind sämtliche Beschwerden verschwunden. Und während für sie bisher Erfolg mit Kampf und Anstrengung verbunden
waren, kann sie ihren eigenen Weg mit Freude und Leichtigkeit gehen. Das bedeutet: Um zu erkennen, was ich wirklich will, ist es erforderlich, sich selbst zu erkennen, mit all seinen
Verhaltensweisen und Denkmustern.
Dabei empfinden wir oft Angst, bei uns selbst genau hinzusehen und gemachte Fehler, Ängste, nicht stimmige Beziehungen etc. zu erkennen. Stattdessen haben wir uns in unserer „negativen
Komfortzone“ eingerichtet. Wir fühlen uns zwar nicht wohl, aber sicher. Unsere subjektive Teilwahrheit ist für uns selbst oft nur schwer erkennbar. Professionelles Coaching eines neutralen
Dritten kann diese Nebel lüften. Dann werden wir wieder offen, flexibel, kreativ. Jetzt kann sich zeigen, was wir wirklich wollen: unser Lebenssinn. Die Spur, die wir in der Welt hinterlassen
wollen.
Die Gehirnforschung hat nachgewiesen, dass Motivation gehirntechnischer Unsinn ist. Dies gilt auch für unsere Eigenmotivation. Was bewegt uns? Was gibt uns Kraft und Begeisterung, unser Ding in die Welt zu bringen? Die Gehirnforschung gibt auch hier die Antwort: Das, was uns bedeutsam ist. Dann feuern die Neuronen…
Kennen Sie Ihren Lebenssinn, ergeben sich auch Ihre Lebensprinzipien, nach denen sie handeln wollen. Dies sind Werte wie Lebensfreude, Urteilslosigkeit oder Mitgefühl. Anhand ihres Lebenssinns
und ihrer Prinzipien können sie ihre gesamten Lebenssituationen, Beziehungen und Visionen durchleuchten. Wo sind Widerstände. Was will ich wirklich? Wo bin ich im Irrtum?
Dabei ist es wichtig, neben dem rationalen Überlegen durch den Verstand sehr stark ihre Intuition sprechen zu lassen. Die innere Führung gibt schnelle, stimmige und nachhaltige Antworten. Das zu
erkennen, was sie wirklich wollen, ist keine Angelegenheit von Monaten oder Jahren, sondern Sekunden. Denn diese Informationen sind immer da. Sie haben sie schon mit auf die Welt gebracht. Wie
oben beschrieben, ist es vielmehr wichtig, den Staub an angelernten, subjektiven Weltbildern und Verhaltensweisen „wegzublasen“.
Dann wird der Blick für Ihre Vision sofort klar.
Hinterfragen Sie sich dabei bitte nicht nur auf der Basis von Bestehendem (Lebenssituationen, Beziehungen, sachliche Gegebenheiten). Denn setzen Sie nur auf Bestehendem auf, schränken Sie sich in
ihren Lösungsmöglichkeiten ein. Haben Sie Mut. Sprengen Sie Grenzen. Nutzen Sie die „white paper strategy“. Nehmen Sie ein weißes Blatt Papier. Kommen Sie mit Ihrem Lebenssinn und Ihren
Fähigkeiten neu auf dieser Erde an. Vielleicht liegt das, was sie wirklich wollen außerhalb ihrer bisherigen Lebenssituationen und Beziehungen.
Erst wenn Sie innerlich Begeisterung fühlen, treffen sie eine klare Entscheidung für diese Vision und beginnen sofort mit der Umsetzung. Dann haben Sie eine kraftvolle, stimmige und
nachhaltige Basis, auf der Sie die Stiftung operativ wirkungsvoll umsetzen können. Dann entsteht Anziehung. Alles, was Sie brauchen, kommt auf Sie zu – mit Leichtigkeit. Für alle Beteiligten
entsteht Konsens und damit Erfolg.
Viel Freude bei der Realisierung ihres Traums
Ihr Heinz Steudemann