
Zu Beginn steht der Gedanke, das familieneigene Vermögen, zum Beispiel ein Unternehmen, in einer Stiftung zu binden. So kann das Privatleben vor unternehmerischen Risiken und das Vermögen vor privaten Risiken geschützt werden. Doch was bedeutet das für das jeweilige Leben aller Familienmitglieder? Wie sollte ein Entscheidungsprozess gestaltet sein, dessen Ergebnis alle Familienmitglieder mittragen werden?
Die Antwort darauf ist einfach: Erarbeiten Sie in folgenden 6 Schritten Leitplanken für Ihre Familie, die Ihnen die Entscheidungen in Bezug auf eine Stiftungslösung leicht machen werden.

1. Wertefundament und Ziele
Machen Sie den Brückentest: Wie stark ist die Brücke zwischen Familie und Vermögen? Steht sie auf einem soliden Wertefundament? Wird sie von gemeinsamen Zielen für Familie und Vermögen getragen? Überschneiden sich Ihre Vorstellungen im Grundsatz darüber, welche Rolle die Familie in Bezug auf das Vermögen künftig einnehmen wird?
2. Herausforderungen und Kooperation
Betrachten Sie die Herausforderung Ihrer Generation: Sind im Moment die Dinge noch leicht, weil eine Person über das Gesamtvermögen entscheiden kann? Wie viel Kooperation ist notwendig, weil einem gewachsenen Eigentümerkreis die Entscheidungen in Bezug auf die Stiftung obliegen?
3. Optionen und Chancen
Optionen erkennen und prüfen: In welcher Form könnte das Familien-Vermögen gebunden sein? Was wäre neben einer Stiftung denkbar? Welche Chancen und Risiken wären damit verbunden? Inwieweit lassen sich die Optionen mit den persönlichen Zielen der vermögenden Familie in Einklang bringen? Was macht das gemeinsame Vermögen, z.B. ein Unternehmen, heute erhaltenswert? Wie kann die Familie dem gemeinsamen Vermögen am besten Rückhalt geben, so dass es sich optimal entwickelt? Uns begegnet oft, dass die heutigen Eigentümer aufgrund der eigenen Ausgangslage ihren Fokus stark auf den Auf- und Ausbau des Unternehmens gelegt haben und bereit waren, viel Energie zu investieren. Auch die next Gen hat den Wunsch, unternehmerisch zu wirken, indem sie an die Lebensleistung anknüpft, jedoch auf ihre Weise das Geschäftsmodell weiterentwickelt. Dabei klare Verantwortungs- und Haftungs-Grenzen zum Vermögen zu haben, den eigenen Lebensmittelpunkt frei zu wählen, eine Ehe ohne die sonst üblichen Güterstandsregelungen zu schließen oder anderweitig eigene Entscheidungen zu treffen, ohne über Gebühr Rücksicht auf die Gesamtfamilie nehmen zu müssen, sind Vorteile einer Stiftungslösung. Sie kann in puncto Schutz des Privatlebens hilfreich sein.
4. Konkrete Schritte und Abstimmung
Entwicklung der konkreten Nachfolge-Regelung: Welche Schritte sind auf dem Weg zu einer Stiftung in Ihrem konkreten Fall zu gehen? Worauf kommt es dabei an? Was sollte in einem Konzept berücksichtigt sein? Gibt es Dinge, die es zu vermeiden gilt? Wer wären die Destinatäre? Wer würde die Stiftung in der ersten bzw. den weiteren Generationen führen? Wie viel Zusammenhalt ist wünschenswert? Wie viel Abstimmung ist notwendig?
5. Zeitplan und Reihenfolge
Wie lange dauert welcher Schritt? Gibt es Reihenfolgen zu beachten? Bis wann sollte die Stiftungslösung umgesetzt sein? Was ist dafür schon heute zu tun? Wie sichern wir den Notfall ab?
6. Entscheidung und Umsetzung
Wenn alle Fakten verstanden und die emotionale Bedeutung einer Stiftungsgründung allen Eigentümern und Familienmitgliedern bewusst ist, sind Sie als vermögende Familie bereit, den Schritt zu gehen. Meine Empfehlung: Entscheidungen dieser Tragweite treffen Sie bestenfalls im Konsens, unabhängig von formalen Entscheidungsbefugnissen, unter Beteiligung von Ehe- und Lebenspartnern. Auch deren Wünsche und Sorgen verdienen Gehör zu finden und in die Entscheidung einzufließen
Wenn alle Perspektiven gehört und miteinander verbunden werden, können Konflikte, die möglicherweise in der Familie schwelen, beseitigt werden. Als Ergebnis entsteht ein Ordnungsrahmen Ihrer Familienstruktur als Grundlage für die für Sie passende Stiftungsarchitektur.

Wissen. Verzahnt.
Der besondere Weg mit Thorsten Klinkner und mir ist, dass wir unsere Beratungsprozesse miteinander verzahnen um Sie auf Ihrem Weg zu Ihrer Stiftung optimal zu begleiten. Bewährt. Erfahren. Ergebnisorientiert.

Voraussetzungen geschaffen. Los geht’s.
Bevor Sie die Formulierung Ihrer Stiftungssatzung begleitet durch Thorsten Klinkner beginnen, sind konflikthafte Themen rund um Ihr Familienvermögen ausgeräumt, Optionen verständlich abgewogen, die persönlichen Ziele aller Familienmitglieder geklärt und kommuniziert, ohne auf die Beteiligten zu viel Druck auszuüben, der bei einem direkten Einstieg in das Thema entstehen könnte. So können Sie mit voller Kraft all die sachlichen Aspekte einer Stiftungsgründung klären, wohlwissend, dass familiäre Themen und die Frage, ob eine Stiftung zu Ihnen passt, geklärt sind.
Lernen wir uns kennen und ebnen gemeinsam den Weg zu Ihrer Stiftung.
Dr. Bettina Daser
info@bettina-daser.de
Zur Person

Dr. Bettina Daser kommt aus einer Unternehmerfamilie und berät seit über 15 Jahren Familienunternehmen im Rahmen der Unternehmensnachfolge. Sie arbeitet mit Gesellschaftern bzw. der Unternehmerfamilie eine Familienstrategie mit Regeln und Strukturen als Basis für ein konstruktives Miteinander von Familie und Unternehmen. Im Fokus steht dabei der Erhalt der Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit, genauso wie Führungsfragen, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens bzw. Vermögens genauso zu stärken wie den Zusammenhalt in der Familie. Sie ist Dozentin im Fachberaterlehrgang Unternehmensnachfolge der Fachseminare von Fürstenberg und ist als Dozentin am Weltethos-Institut in Tübingen tätig.