Wie zeigt sich Unternehmenskultur?

Antwort:

Eine kraftvolle, positive Unternehmenskultur legt das Fundament dafür, dass Unternehmen und Unternehmer ihr Ziele erreichen, Mitarbeiter Halt in Krisenzeiten haben und sich wohlfühlen und nicht kündigen. All diese Basisfaktoren gemeinsam sichern den langfristigen Erfolg eines Unternehmens und werden von einer positiven Unternehmenskultur gesteuert.


Ist sie zufriedenstellend, sind die Arbeitnehmer leistungsfähiger und -bereiter und eine langfristige Einsatzplanung wird möglich. Eine gute Unternehmenskultur fördert damit auch den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und die Möglichkeiten in der Gestaltung der Unternehmensnachfolge. Es ist eben nicht nur ein „weicher“ Faktor. Der langfristige Bestand des Unternehmens und die Unternehmenskultur hängen eng miteinander zusammen.

 

Woran erkennt man die DNA eines Unternehmens? 

Letzlich sind es die alltäglichen Kleinigkeiten, in denen sich die Unternehmenskultur einer Fima äußern: Im Umgang mit Fehlern, in der Wertschätzung von Einsatz und Leistung, im Umgang mit Stakeholdern, im Risikoverhalten, in der Feedback-Kultur und Familienfreundlichkeit. Erdacht als Wunschliste wird sie vom Management und Mitarbeitern gleichermaßen getragen – wenn alles gut läuft. „Top-Down-Ansagen“ sind in diesem Zusammenhang hingegen ebenso sinn- wie wirkungslos. 

 

In länger gewachsenen Unternehmen hängt die Entwicklung der Unternehmenskultur oft auch an den Werten und Vorstellungen der Geschäftsführer. Ihre Arbeits- und Lebenserfahrung, ihre Ideen und Visionen fließen in den meisten Fällen intensiv in die DNA ihres Unternehmens ein. Unternehmenskultur geht demnach weit über das Maß der Organisationsbestimmung im Unternehmen hinaus und wird von weichen und harten Faktoren bestimmt, die in harmonischem Gleichklang klingen sollten.

 

Harte Faktoren sind:

  • Strategie: Mit welchen Maßnahmen plant ein Unternehmen im Hinblick auf aktuelle und künftige Herausforderungen zu agieren?
  • Struktur: Wie wird Arbeit aufgeteilt, wie arbeiten einzelne Abteilungen (zusammen)?
  • Systeme: Auf welchen informellen und formellen Prozessen basiert die Struktur?

 

Weiche Faktoren sind:

  • Unternehmenskultur: Sie umfasst zum einen Werte und Normen, zum anderen den Führungsstil.
  • Menschen: Meint die Personalentwicklung und ihre Prozesse, Mitarbeiterförderung, Performance- und Feedback-Programme etc.
  • Fähigkeiten: Welche Fähigkeiten und Kompetenzen sind vorhanden?
  • Visionen: Welcher Idee folgt die Organisation? Wird diese Idee glaubwürdig nach außen getragen?

Verkaufen oder Stiften?

Auch aus diesem Grund sollte eine Unternehmensnachfolge gut geplant sein. Veräußert man sein Unternehmen, ist davon auszugehen, dass sich die gewachsene Unternehmenskultur ändern wird- oder eine komplett andere wird- nämlich die seines Nachfolgers. Nach dem Verkauf eines mittelständischen Familienunternehmens an einen Konzern wird auch in der Unternehmenskultur kein Stein auf dem anderen bleiben.

 

Für einen Unternehmer, der möglicherweise sein Leben lang daran gearbeitet hat, dass seine Werte verwirklicht werden, wäre das eine sehr unschöne Situation. 

 

Eine Alternative ist hier die Gründung einer unternehmensverbundenen Stiftung. Hier muss der stiftende Unternehmer nicht verkaufen, sondern kann die Unternehmensnachfolge nach seinem Stiftungswillen gestalten und all die Werte als langfristige Leitlinien festlegen- die ihm als Stifter wichtig sind und die das Unternehmen prägen, gerade auch zugunsten der Mitarbeiter und der Kunden.

 

Das Lebenswert ist damit auch für den Fall seines Ausscheidens aus der Geschäftsführung des Unternehmens gesichert und auch die Familie ist abgesichert und wird aus den Einnahmen der Stiftung je nach Wunsch lebenslang gefördert. Das Unternehmen kann ggf. von einer Fremdgeschäftsführung unter dem Dach der Stifung stabil fortgeführt werden. Die Unternehmenskultur wirkt weiter als DNA und prägt das Unternehmenskultur ausgehend von der Satzung der unternehmensverbundenen Stiftung. Die Stiftung steht auf diese Weise hinter dem Unternehmen. Stiftung und Unternehmen wirken in die gleiche Richtung.