Ich weiß noch nicht, wie sich die Kinder entwickeln. Was soll ich tun?

Antwort:

Die Entwicklung und Zukunft der Kinder ist für viele Unternehmerfamilien das ausschlaggebende Kriterium. Sie wollen ihnen größtmögliche Entfaltungsfreiheit ermöglichen, ob im Unternehmen oder außerhalb.


Die Errichtung einer Stiftung ist ein großer persönlicher und familiärer Veränderungsprozess. Daher beruht die Basis jeder langfristig tragfähigen Stiftungskonzeption darauf, die Kinder ergebnisoffen einzubinden und ihre Wünsche und Vorstellungen zu erfahren und anzunehmen. Wer etwas „aufdiktiert“ bekommt, wird sich wehren. Er wird die Idee nicht aufnehmen und bewusst etwas anders machen – die Kinder sollten also auch aus diesem Grund nicht zum Objekt der eigenen Pläne gemacht werden. Wer langfristig Vermögenswerte für die Familie erhalten will, sollte die „nächste Generation“ frühzeitig auf Augenhöhe einbinden.

Unsere Beratungspraxis zielt generell auf Klarheit und Stabilität. Die familiäre Situation ist dabei ein entscheidender Aspekt in jeder guten Stiftungsstrategie. Im Mittelpunkt steht, die Wünsche und Vorstellungen hinsichtlich der familiären Ebene zu erfahren und gemeinsam ergebnisoffen seine Idee einer zukunftsorientierten Eigentümerstruktur zu diskutieren. Dabei beruht der vorgelagerte strategische Beratungsprozess auf einer hohen und gleichsam diskreten Dialogbereitschaft und der Klärung der sozialen Beziehungen.

Wenn noch nicht klar ist, wie sich die Kinder entwickeln und insbesondere ob sie Verantwortung für das Unternehmen übernehmen wollen und können, hat sich bereits in vielen Projekten das Instrument der unternehmensverbundenen Stiftung bewährt. Diese bewirkt, dass ein Unternehmen (oder auch ein Immobilien- oder ein Beteiligungsportfolio) nicht zersplittert werden kann und erhalten bleibt. Die Familienstiftung übernimmt die Rolle des Gesellschafters und bündelt die übertragenen Unternehmenswerte unter ihrem Dach. Die Stiftung wirkt damit als stabiler Gesellschafter.

Die Vermögenswerte bleiben auf diese Weise für die Familie erhalten und können weiterentwickelt werden. Unabhängig davon, ob die Kinder sich (schon) für das Unternehmen interessieren. Warum das Unternehmen verkaufen, wenn eine Nachfolge im Privateigentum in der nächsten Generation nicht möglich oder nicht sinnvoll ist?

Ggf. kann mit einem Fremdmanagement unter dem Dach der Stiftung auch eine Generation übersprungen und das Unternehmen für die übernächste Generation „geparkt“ werden. Wenn die Kinder andere Wege gehen, kann das Unternehmen für die Enkel in der Verfügung der Familie erhalten werden.

Die nächste Generation kann in dieser Konzeption aktiv tätig werden, muss dies aber nicht zwingend, da auch ein Fremdmanagement eingesetzt werden kann. Das schafft Freiraum und nimmt den Druck heraus – und zwar auf allen Ebenen.